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Tom Galgano: Sleepwalking In A Strange Land (Review)

Artist:

Tom Galgano

Tom Galgano: Sleepwalking In A Strange Land
Album:

Sleepwalking In A Strange Land

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Rock, Kraut, Pop

Label: Doone Records/Just For Kicks
Spieldauer: 36:26
Erschienen: 29.08.2025
Website: [Link]

„Die Musik von IZZ ist herausragend, und fast alles, was ich komponiere, entsteht mit Blick auf die Band. Nach monatelangen Aufnahmen, Abmischungen und der Produktion eines IZZ-Albums erlaube ich mir jedoch, musikalisch mit Ideen zu experimentieren, die nicht unbedingt zu der Band passen würden. Dieses Soloalbum ist eine Sammlung dieser Experimente, die zwischen 2005 und 2025 entstanden sind.“ (Tom Galgano)

Sleepwalking In A Strange Land“ – was für ein schöner wie vielsagender Albumtitel.
Das Album muss doch traumhaft schlafwandelnd durch fremde Musik-Landschaften schweben. Oder?
Außerdem weckt es natürlich jede Menge Neugier, denn schließlich haben IZZ mit ihrem vor etwa einem Jahr veröffentlichten „Collapse The Wave“ tiefe Prog-Eindrücke hinterlassen.


Obwohl: Ganz so fremd ist die Klangwelt des nunmehr von Galgano heraufbeschworenen fremden (Traum-)Landes, durch das uns der IZZ-Keyboarder und -Gitarrist TOM GALGANO schlafwandelnd führt, dann doch nicht. Dafür aber sehr abwechslungsreich, manchmal allerdings ein wenig 'zerfleddert' wirkend bei den 12 kurzen Songs bzw. Instrumentals, die es gerade einmal auf 36 Minuten Laufzeit bringen. Viel zu kurz bei diesen vielen kompositorischen Galgano-Ideen hinter „Sleepwalking In A Strange Land“.

Vieles wirkt so etwas hektisch, auch wenn die eröffnende 'Prelude' und das finale 'Postlude' das Album im Stile eines indianischen Beschwörung-Rituals mit entspannten Natur- und Ambient-Klängen abschließen.

Gute Ideen bekommen leider bei TOM GALGANO nicht immer genügend Zeit und Raum, um sich breiter zu entfalten und ausladender ein Eigenleben, dem man länger folgen kann, aufzubauen.


Bei dem IZZ-Gitarristen, der sich auf „Sleepwalking In A Strange Land“ als hochbegabter Multiinstrumentalist und Sänger beweist, entdeckt man häufig Anleihen an seine kultige Prog-Rock-Band IZZ, aber auch an MICHAEL ROTHER bzw. NEU! („A Riddle Song“) und immer wieder durchweht das Album ein gewisser BEATLES-(„(Prelude) Make Me“) oder früher SYD BARRETT-Geist („Good Friend Of Mine“), der sich auch durch Galganos beeindruckenden, etwas an Paul McCartney erinnernden, Gesang entfaltet.

Doch nicht nur das. Ganz offensichtlich liebt Galgano RADIOHEAD, wobei er spätestens bei „When Are You Coming Down Again?“ keinerlei Hehl macht. Oh ja, das Album macht wirklich Spaß. Es wildert durch namhafte Gefilde vom Krautrock bis zum Pop und bewahrt sich dabei immer massenhaft progressive Elemente oder setzt auf Naturgeräusche wie Vogelgezwitscher und Regen, womit wir gleich im kurzen Album-Opener „Sleepwalking In A Strange Land“ begrüßt werden.


Die vielen kurzen Zwischenspiele klingen als Übergänge mal klassisch („(Prelude) The Dreaming Earth“) oder elektronisch im TOMITA-Stil („(Prelude) Take Every Thought Captive“ & „(Prelude) Love, And There Will Be Love“) und immer wieder typisch schlafwandelnd verträumt, wie es uns der Albumtitel bereits ankündigt.

Auf „Sleepwalking In A Strange Land“ wird dank Galgano sogar das Schlafwandeln zum Hochgenuss für den Hörer, der auf eine Reise in die unergründlichen Traumwelten zwischen Prog und Pop entführt wird.


FAZIT: Auf seinem ersten Solo-Album „Sleepwalking In A Strange Land“ debütiert der Gitarrist und Keyboarder von IZZ, TOM GALGANO, als ein großer Wilderer zwischen den Stilen, die sich vom IZZ-Prog über Rothers krautige NEU! sowie BEATLES-Pop und (eigentlich schon eine Frage der Ehre) bis hin zu RADIOHEAD erstrecken. Da macht das Hören viel Spaß, auch wenn das Album und die Häufung der Stücke mit insgesamt gut 36 Minuten etwas zu kurz ausgefallen ist, bei den spannenden kompositorischen Ideen, die da aus Galgano herauspurzeln und die er alle mit einbringt, wobei er sich noch dazu als richtig guter Sänger beweist, der sogar mit dem vertonten Walt-Whitman-Gedicht „The Riddle Song“ die großartige Zeit eines der besten Filme aller Zeiten wiederaufleben lässt: „Der Club der toten Dichter“. „Sleepwalking In A Strange Land“ jedenfalls klingt verdammt lebendig und ist jedem kräutrigen Freigeist im Club der progressiven KULTivisten uneingeschränkt zu empfehlen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 111x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • (Prelude) Ray Of East
  • A Riddle Song
  • (Prelude) Take Every Thought Captive
  • Lens Of Suspicion
  • (Prelude) Make Me
  • When Are You Coming Down Again?
  • (Prelude) The Dreaming Earth
  • Carried Away
  • (Prelude) Love, And There Will Be Love
  • Good Friend Of Mine
  • (Prelude) It's Not A Table
  • Let Poetry Do What Poetry Does
  • (Postlude) Meditating On A Mystery

Besetzung:

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