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Cat Stevens: Saturnight (Review)

Artist:

Cat Stevens

Cat Stevens: Saturnight
Album:

Saturnight

Medium: CD/LP/Download/Remaster
Stil:

Singer/Songwriter, Pop

Label: Cat-o-log Records/UMe
Spieldauer: 41:01
Erschienen: 02.05.2025
Website: [Link]

Hier gibt’s eine (ehemalige) Rarität von CAT STEVENS zu ergattern, als der noch nicht zu YUSUF geworden war, sondern auf dem Höhepunkt seines weltweiten Erfolges stand: „Saturnight“ ist das ehemals erste Live-Album, das von CAT STEVENS offiziell im Jahr 1974 bei seinem Konzert am 22. Juni 1974 in der Sun Plaza Hall in Nakano, Tokio, während seiner „Bamboozle World Tour“ (durch Nordamerika, Europa, Australien und Japan) mitgeschnitten und - aufgrund vertraglicher Verpflichtungen - ausschließlich in Japan veröffentlicht wurde. Ein Fauxpas natürlich für alle, die außerhalb Japans dieses Album gerne zu Gehör bekommen wollten.


Nun also – ein halbes Jahrhundert später – ist es endlich auch in Europa als ein in den weltberühmten Abbey Road Studios vom originalen Produktionsmaster neu gemastertes Format in Form einer LP oder CD und DL erhältlich, wobei besonders die LP im original nachgestalteten Klapp-Cover samt bedruckter Innenhülle ein Prachtstück geworden ist.

Da passt es schon, dass der Konzert- bzw. Album-Opener die wilde Welt besingt, die sich damals auf Japan beschränkte. Auch Stevens kurze Begrüßung auf Japanisch ist sympathisch und passend. Gut also, dass diese japanischen Konzertaufnahmen endlich in dieser wirklich guten Soundqualität nun mit „Saturnight“ als LP im am ursprünglichen Original orientierten Gatefoldcover samt allen Texten in dessen Innerem vorliegen. Auch die LP-Innenhülle ist mit Fotos und gleich drei Begleittexten bedruckt.


Bekanntlich fühlte sich Stevens nach der Veröffentlichung seines „Buddha And The Chocolate Box“-Albums intensiv der japanischen Kultur verbunden, beschäftigte sich mit japanischen Traditionen, Musik und Poesie, auch weil er sich immer mehr dem 'Big Business' der anglo-amerikanischen Musikindustrie zu entziehen versuchte.

Bei der Auswahl der Songs für „Saturnight“ wird ein Stevens-Highlight vom nächsten gejagt und deckt fein abgestimmt seine fast komplette Diskographie von „Mona Bone Jakon“ („Lady D'Arbanville“)...


...und „Tea For The Tillerman“ („Wild World“, „Where Do The Children Play?“ „Hard Headed Woman“, „Father & Son”) aus dem Jahr 1970 bis zu seinem aktuellen 1974-er „Buddha And The Chocolate Box“-Album („Oh Very Young“, „A Bad Penny“) ab.

Einzige Ausnahme ist hierbei die sich ideal einpassende Cover-Version des SAM COOKE-Klassikers „Another Saturday Night“, welche die LP-A-Seite abschließt und hinter der sich eine spezielle Besonderheit verbirgt: Stevens und seine Band waren zum Zeitpunkt des Konzertes gerade dabei, den Song in einem Tokioer Studio gemeinsam mit einer japanischen Bläsergruppe aufzunehmen. Genau diese Version wurde kurze Zeit später zu einer erfolgreichen Hit-Single wurde. Auf „Saturnight“ hört man nun, wie CAT STEVENS und seine Musiker „Another Saturday Night“ erstmals live spielten.


Liest man sich außerdem genauer den Begleittext des LP-Einlegers durch, so erfährt man die wirklich hehre Absicht, die CAT STEVENS mit diesem Album verband, was bereits seine Abwendung vom geldscheffelnden Musikgeschäft hin zu menschlich weltübergreifender Hilfsbereitschaft signalisierte: „Obwohl 'Saturnight' aus vertraglichen Gründen zwischen A&M und Island Records nie weltweit sondern nur in Japan veröffentlicht wurde, sorgte CAT STEVENS dafür, dass der daraus entstandene Erlös an UNICEF gespendet wurde. Er war erst kurz davor UNICEF-Botschafter geworden und hatte mit ihrer Hilfe 1974 Äthiopien und Kenia besucht. Dort sah er aus erster Hand die völlige Verwüstung, die durch Dürre und Hungersnot entstanden war. Er wurde aber auch Zeuge der bemerkenswerten Widerstandsfähigkeit und Selbstlosigkeit des menschlichen Geistes. Diese Erfahrung bewegte ihn zutiefst und hatte einen nachhaltigen Einfluss auf sein Leben und seine Karriere, so sehr, dass seine humanitären Bemühungen bald seine persönlichen musikalischen Ambitionen überholten.“

So hat alles – selbst der lange Verlust dieser beeindruckenden Live-Aufnahmen auf dem europäischen und amerikanischen Kontinent – immer auch etwas Gutes, sodass wir einerseits neben dem großen Musiker Stevens anhand der (Begleit-)Texte zu dieser LP einen weiteren Beweis auch für dessen großes Herz in der Hand halten, durch das seit geraumer Zeit schon der Zug des Friedens und der Mitmenschlichkeit rollte.


FAZIT: Offiziell war „Saturnight“ das erste Live-Album von CAT STEVENS, das allerdings bis heute aus vertraglichen Gründen nur auf dem japanischen Markt erhältlich war. Die Aufnahmen stammen von seinem Konzert am 22. Juni 1974 in der Sun Plaza Hall in Nakano, Tokio, und wurden im Rahmen seiner „Bamboozle World Tour“ (durch Nordamerika, Europa, Australien und Japan) mitgeschnitten. Nun sind diese als fein in den Abbey Road Studio gemasterte Versionen endlich auch in Europa erhältlich – und zeigen einen CAT STEVENS in Höchstform, der allerdings längst mit dem geldgierigen Musikgeschäft fremdelte und sogar als Botschafter für UNICEF unterwegs war – so gesehen also kurz vor seinem Scheideweg in Richtung YUSUF.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 65x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Seite A (19:25):
  • 1. Wild World (3:28)
  • 2. Oh Very Young (2:27)
  • 3. Sitting (3:14)
  • 4. Where Do The Children Play? (3:38)
  • 5. Lady D'Arbanville (4:01)
  • 6. Another Saturday Night (Sam Cooke) (2:37)
  • Seite B (21:36):
  • 7. Hard Headed Woman (3:42)
  • 8. Peace Train (3:27)
  • 9. Father & Son (3:37)
  • 10. King of Trees (3:49)
  • 11. A Bad Penny (3:43)
  • 12. Bitterblue (3:18)

Besetzung:

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