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Cea Serin: The World Outside (Review)

Artist:

Cea Serin

Cea Serin: The World Outside
Album:

The World Outside

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Metal

Label: Generation Prog
Spieldauer: 70:02
Erschienen: 12.09.2025
Website: [Link]

Elf Jahre Funkstille – und nicht dass man händeringend darauf gewartet hätte, doch dass sich CEA SERIN zurückmelden, ist mit Erinnerungen insbesondere an das Kult-Debüt "Where Memories Combine" (2004) durchaus erfreulich. "The World Outside", das dritte Album von Multi-Instrumentalist, Komponist und Sänger Jay Lamms, erweist sich dann auch wenig überraschend als amtlicher Brocken: sechs Songs, über 70 Minuten Spielzeit, komplex bis ins Detail. Wer den US-Amerikaner kennt, weiß, dass er sich nie mit halben Sachen zufriedengibt, und genau das bekommt man hier: eine Mischung aus technischem Prog Metal, epischen Melodien und cineastischen Momenten, einerseits konservativ im Sinne alter Genre Größen, aber andererseits auch so kantig wie ehedem, nicht zuletzt wegen der bisweilen extremen Vocals.

Der Opener 'Where None Shall Follow' baut sich langsam mit Klavier und Streicherflächen auf, bevor er in kraftvollen Metal umschlägt. Mr. Lamm packt alles rein: harte Riffs, melodische Hooks, mehrstimmigen Gesang – und das alles auf einem Rhythmusfundament, das ständig in Bewegung bleibt. 'The Rose on the Ruin' glänzt mit ausufernden Gitarrensolos und großem Drama, während 'Until the Dark Responds' eine fast jazzige, verspielte Seite von CEA SERIN zeigt. Hier wird es richtig verschachtelt, mit Fusion-Grooves, Harfen- und Violinenparts.

Angesichts der Tatsache, dass wir es praktisch nur mit Longtracks zu tun haben, sei gesagt, dass der Flow auf keinem der beiden vorangegangenen Alben besser war. Die Spannungsbögen sind stets nachvollziehbar, es gibt keine selbstzweckhaften Längen, ob 'All the Light That Shines' nun ordentlich nach vorne geht oder 'When the Wretched and the Brave Align' thrashige Härte mit melodischen Momenten verbindet. Das finale Epos 'Wisdom of the Aging Fathers: Three Regards to Reason' führt dann alle zuvor einzeln herausgestellten musikalischen und emotionalen Schwerpunkte zu einer entsprechenden auditiven Achterbahnfahrt zusammen.

Soundtechnisch hat sich Jay Lamm diesmal selbst übertroffen, denn die dynamisch gemixte und enorm detailverliebte Platte könnte auch aus einer renommierten Produktionsstätte stammen. Nichts ist überkomprimiert, alles hat Luft, und der Eindruck eines Studioprojekts entsteht selten, falls überhaupt; keine Ahnung, ob man es bemerken würde, wenn man es nicht wüsste.

Fazit: "The World Outside" ist ohne Frage klanglich wie kompositorisch das bisher stärkste CEA SERIN-Album. Dennoch teilt dieser Schreiber die andernorts hervorgekehrte Euphorie nicht ganz, denn es handelt sich mitnichten um eine Offenbarung oder gar die Zunichtemachung etablierter Genre-Größen. Am Ende des Tages ist es immer noch ganz klassischer Progressive Metal – sehr gut gemacht, aber eben kein Gamechanger, wie sie die neue Garde (Haken, Leprous…) in jüngerer Zeit veröffentlicht haben. Wer auf technisch versierten, emotionalen Prog Metal der alten Schule steht, kommt aber 2025 nicht an diesem Ding vorbei.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 160x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • 1. Where None Shall Follow (12:09)
  • 2. The Rose on the Ruin (10:22)
  • 3. Until the Dark Responds (12:39)
  • 4. All the Light That Shines (13:31)
  • 5. When the Wretched and the Brave Align (11:13)
  • 6. Wisdom of the Aging Fathers: Three Regards to Reason (10:08)

Besetzung:

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